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Garnelen und Shrimps

Die Beliebtheit von Garnelen und Shrimps ist ungebrochen, der Verzehr hat sich in den letzten 10 Jahren weltweit verdoppelt und liegt heute bei 3,4Mio. Tonnen im Jahr.

Die weltweit steigende Nachfrage hat sie zur „Massenware“ gemacht, die in vielen Supermärkten oder Discountern billig angeboten werden und im Salat oder auf der Pizza landen.

Hauptimporteure sind Japan, die USA und die EU.

Der Kauf ist für mich persönlich aus diesen Gründen unverantwortlich:

Tiere

Pro Jahr werden 3,4 Mio. Tonnen Shrimps gezüchtet. Dies entspricht Tausenden Milliarden Tieren, die jedes Jahr getötet werden. Die meisten in Gefangenschaft gezüchtete Tiere sind nicht in der Lage sich fortzupflanzen, deshalb werden häufig ihre Augen entfernt, da die Abtrennung der Augenstiele die Reifung der Eierstöcke auslöst.

Die Garnelen sind so eng zusammengepfercht, dass sie ihr Leben lang (3 Monate) in ihrem eigenen Kot schwimmen müssen. Aufgrund der Enge verbreiten sich Krankheitserreger rasend schnell und viele Tiere sterben bereits auf den Zuchtfarmen, ersticken oder werden beim Transport zerquetscht.

Garnelen werden teilweise lebend gekocht, zerstückelt oder lebendig auf den Grill gelegt.

Dabei bestätigen internationale wissenschaftliche Studien, dass Krebstiere wie Garnelen Schmerzen und Angst empfinden.

Umweltzerstörung

Um Zuchtbecken in Asien und Südamerika für Garnelen anzulegen, werden kilometerweit Mangrovenwälder abgeholzt, die neben Korallenriffen und tropischen Regenwäldern zu den produktivsten Ökosystemen der Erde gehören und ein Zuhause für zahlreiche, auf diesen Lebensraum spezialisierte Tierarten, sind (Reptilien, Säugetiere, Wasservögel, Fische, Weichtiere und Krebstiere).

Mangrovenwälder schützen außerdem das Hinterland und ihre Bewohner vor Überschwemmungen.

Aufgrund der hohen Verschmutzung durch Chemikalien sind Shrimp-Farmen nur wenige Jahre in Betrieb, die Mangrovenwälder können nicht wieder aufgeforstet werden. Es wird geschätzt, dass seit 1980 ca. ein Drittel der weltweiten Mangrovenwälder verloren gegangen sind.

Für die Produktion von 1 Kilo Shrimps werden 2 bis 3 Kilo Fischmehl verfüttert, bei der Produktion von jährlich 3,4 Mio. Tonnen trägt die Garnelenzucht erheblich zur Überfischung bei.

Wie bei vielen landwirtschaftlichen Massen-Tierhaltungen werden auch Garnelen durch die Zugabe von Chemikalien, Antibiotika, Desinfektionsmittel, Herbizide und Pestizide vor Krankheitserregern geschützt, die ungefiltert in die Böden, ins Meer und ins Grundwasser gelangen und diese verseuchen.

Vor einigen Jahren wurden Shrimps entdeckt, die mit dem in der Tierzucht verbotenen Antibiotikum Chloramphenicol belastet waren, dass lebensgefährlich ist, da es die Bildung von roten Blutkörperchen stören kann, die Verschmutzung durch Kot ist vielleicht nicht schädlich, aber hygienisch bedenklich.

Menschen vor Ort

Durch die Abholzung der Mangrovenwälder verlieren die Menschen vor Ort eine wichtige Lebensgrundlage, denn aus den Mangroven beziehen sie Früchte, Baumaterialien und Medizin.

Außerdem versalzen Garnelenteiche die Böden, was unter anderem dazu führt, dass hier kein Reis mehr wächst, der jedoch das Grundnahrungsmittel der Menschen und ein wichtiges Exportgut ist, was wiederrum zur Verarmung der Bevölkerung führt.

Durch die Ableitung der ungefilterten Abwässer ins Grundwasser wird auch sauberes Trinkwasser zur Mangelware.

Versklavung

In vielen Garnelenfabriken, die Millionen von Konsumenten in den westlichen Ländern versorgen, herrscht noch Sklaverei, die durch ein großflächiges Netz von Menschenhändlern organisiert wird.

Die entführten Sklavenarbeiter/innen werden eingesperrt, physisch und psychisch bedroht, misshandelt, von ihren Kindern getrennt und so zur ganztägigen Arbeit gezwungen. Die Menschen halten sich illegal und ohne Pässe im Land auf oder die Pässe werden ihnen abgenommen.

Der erhaltene minimale Lohn wird gegen Reinigungskosten verrechnet, so dass nichts übrigbleibt.

Wer sich weigert, wird mit dem Einschalten der Polizei bedroht, da polizeiliche, militärische und politische Strukturen oft eng mit der organisierten Sklavenarbeit verbunden sind.

Daher werden geflohene Arbeiter auch wieder zurückgebracht oder ohne Papiere abgeschoben, was auch der Verdeckung der Sklaverei fördert.

Deswegen gehören Garnelen und Schrimps für mich nur in die Natur und nicht auf dem Teller, denn die Nachfrage hält das Angebot und somit auch die Tier Qual, Umweltzerstörung und Sklaverei aufrecht.

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